Geschichte von Orbis
Orbis hat nach Hopp "Geschichte der Herrschaft Kirchheim auf dem Gau" ungefähr die gleiche Geschichte wie Albisheim, zu deren Pflege es gehörte.
Der Name Orbis kommt uns etwas fremd vor, ist aber althochdeutsch und wird von dem Wort "Urmeiz", das bedeutet "Ausbau, Rodung", abgeleitet. Wie sehr wahrscheinlich dies ist, belegt ein Blick auf die Landkarte. Sie zeigt Orbis als eine durch Rodung enstandene Einbuchtung im Waldgebiet. Diese Rodung erfolgte wohl Selz-aufwärts und führte dann zu einer ersten Ansiedlung nahe der Selzquelle.
Es wird vermutet, dass das Dorf ursprünglich in der Umgebung der Weede, am Selzursprung, gelegen hat. Nach dem Lehensverzeichnis vom Jahre 1250 hatten die Herren von Bolanden Eigentum "in Orbez". Werner V. von Bolanden und Gernold, Ritter von Einselthum, waren im Jahr 1260 mit dem Zehnten von Orbis belehnt. Die Grafen von Nassau, die ihren Sitz in Kirchheim hatten, erwarben Orbis durch Käufe in den Jahren 1414 und 1613.
Im Jahr 1629, also im 30-jährigen Krieg, hatte Orbis 10 Haushaltungen. Die meisten Häuser waren verfallen, Pfarrer, Lehrer und Kirche waren nicht vorhanden.
Ursprünglich stand in Orbis die Kapelle St. Peter, welche vom Kloster Rothenkirchen betreut wurde. Die jetzige evangelische Kirche (siehe Seite 37 "Tor zur Pfalz")
ist wahrscheinlich erst nach 1629 erbaut worden. Nach Überlieferungen wurde die Kirche von den Bewohnern der umliegenden Ortschaften bis hin nach Wendelsheim besucht. Unter den nachfolgenden Kriegen hatte Orbis schwer zu leiden. Im Jahr 1796 war die Ortschaft mit französischen Soldaten belegt, die von den Einwohnern verpflegt werden mussten. Aber bereits im Jahr 1794 mussten größere Geldabgaben entrichtet werden, was ein erhebliches Opfer für die 36, zumeist ärmlichen Haushaltungen war.